Inklusionsprojekt MiMaMo+ – ism stellt Abschlussbericht im Sozial- und Jugendhilfeausschuss des Landkreises Esslingen vor
Bundesweites Leuchtturmprojekt fördert Prozess zur Weiterentwicklung inklusiver Jugendhilfe im Landkreis
Bundesweites Leuchtturmprojekt fördert Prozess zur Weiterentwicklung inklusiver Jugendhilfe im Landkreis.
Zum Hintergrund: Mit der stufenweisen Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KjStG) und der damit einhergehenden SGBVIII-Reform fordert der Gesetzgeber die Weiterenwicklung hin zu einer inklusiv ausgerichteten Jugendhilfe in den Kommunen. Mit dem Projekt MiMaMo+ (MitMachMomente, Start 2017, das Plus steht für den ab 2021 ergänzten Schwerpunkt beruflicher Orientierung und Integration) des Stadtjugendrings Esslingen liegt im Landkreis ein umfänglich in Anspruch genommenes Angebot vor, an dem deutlich wird wie offene Jugendhilfeangebote für junge Menschen mit Behinderung wirkungsvoll gestaltet werden können.
Ism begleitet das Projekt während 2022 und 2024 wissenschaftlich. Neben verschiedenen Befragungen (Eltern, Teilnehmende) und der Erhebung von Prozessdaten (Monitoring) wurde ein halbtägiger Workshop mit Kooperationspartnern (Schulen, Ämter, Eingliederungshife, Integrationsfachdienst, EUTB) sowie den Fachlkräften und jungen Menschen des Projektes durchgeführt. Zu der Veranstaltung liegt eine ausführliche Dokumentation vor.
Mit Hilfe von teilnehmer*innenorientierten Prozessdaten wird erhoben, welche Kompetenzen sich während der Projektlaufzeit besonders entwickeln (Capability-Approach/ Kompetezen für ein gelingendes, selbstbestimmtes Leben). Beobachtet werden kann ein intensiver Kompetenzerwerb, insbesondere in den Bereichen Bildung, Lernen und Leistung, Resilienz, Soziale Kompetenzen und Selbstständigkeit. Durch den Besuch eines wöchentlichen, offenen Treff mit Gleichaltrigen und partizipativ ausgerichtete Vorhaben und Aktivitäten gelingt eine selbst verantwortete Persönlichkeitsentwicklung, die grundlegend ist für gesellschaftliche Teilhabe, Integration und gelingende Übergänge.
Zwar kann für eine im engeren Sinne verstandene berufliche Orientierung keine quantitativ bedeutsame Wirkung festgestellt werden. Jedoch entwickeln junge Menschen im Rahmen der Angebote konstruktive Ansätze zur Gestaltung ihrer Zukunft in und mit Arbeit. Sie erhalten wertvolle Impulse diese z.T. auch ohne vorrangige Inanspruchnahme von Hilfe der spezifischen Angebote für junge Menschen mit Behinderungen umzusetzen. So führt eine Ehrenamtsschulung dazu, dass Teilnehmer sich im Rahmen einer Kinderfreizeitbetreuung engagieren. In einigen Fällen entstehen daraus konkrete Ansprüche an die Zukunft, beispielsweise der feste Entschluss, in einer Kindertagesstätte arbeiten zu wollen.
Eltern schätzen das Angebot als wertvolle Entlastung von der Aufgabe, ihren Kindern ein wichtiges Angebot zur außerfamiliären Sozialisation und Individuation zu bieten. In der Vernetzung mit Angeboten für junge Menschen mit Behinderung kann ein Potenzial zur Weiterentwicklung gesehen werden, insbesondere im Themenfeld beruflicher Orientierung und Übergänge. Ebenso in der Beratung und Begleitung von Eltern im Spannungsfeld von erster inklusiv gedachter Angebote (v.a. Schulen) in einer weiterhin von Barrieren geprägten Gesellschaft.
Den vollständigen Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung finden Sie -> hier
Die Präsentation für den Ausschuss finden Sie -> hier
Die Dokumentation zum Workshop mit Kooperationspartnern finden sie -> hier
Juli 08, 2024