Arbeitsgemeinschaft zur wissenschaftlichen Begleitung und Qualitätsentwicklung von Modellprojekten im Bundesprogramm rehapro

Laufzeit

März 2018 - 2027

Beauftragt durch

Eigenauftrag

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes hat der Bundesgesetzgeber mit §11 SGB IX das Bundesministerium für Arbeit und Soziales beauftragt, Modellvorhaben zur Stärkung der Rehabilitation umzusetzen. Das Bundesprogramm „rehapro - Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben“ fördert demzufolge Modellprojekte, die durch neuartige Leistungen und Maßnahmen, effektiver als zuvor, die Erwerbsfähigkeit von Menschen mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohten Menschen erhalten, verbessern oder wiederherstellen. Dabei wird eine Verbesserung der Kooperation der unterschiedlichen Beteiligten im Rehabilitationsprozess, wie z.B. der Krankenversicherungen, der Arbeitsverwaltung, von Rentenversicherungsträgern, Anbietern medizinischer und beruflicher Rehabilitation sowie von Selbsthilfeeinrichtungen angestrebt. Modellvorhaben im Förderprogramm rehapro erproben innovative Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit von Leistungsberechtigten im SGB II oder VI mit nicht nur vorrübergehenden gesundheitlichen Einschränkungen. Die Förderrichtlinie verlangt, einzelne Modellprojekte so zu konzipieren, dass eine Grundlage für die Überprüfbarkeit der Ergebnisse des jeweils gewählten Ansatzes sichergestellt ist. Zudem sollen systematisch Erkenntnisse zur Übertragbarkeit und Verallgemeinerbarkeit erarbeitet werden. Eine wissenschaftliche Begleitung soll die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung erhöhen und die Erfolgsmessung des konkreten Ansatzes auf Basis wissenschaftlicher Standards gewährleisten.

Inhalte und Ziele

Ziel des Forschungsverbundes rehapro ist die gemeinsame Bereitstellung nützlicher Dienstleistungen für Modellvorhaben insbesondere im Bundesprogramm rehapro bzw. in Themenfeldern mit großen Schnittmengen zu diesem Bundesprogramm.

Gegenstand sind der fachliche themenbezogene Austausch zu Erhebungsinstrumenten, zur Reflektion von Analyseergebnissen, zu Lösungsansätzen für Probleme der Umsetzungspraxis begleiteter Modellvorhaben sowie weiterer sich daraus ergebender Themen und Aktivitäten. Der Austausch zielt auf die konkrete Verbesserung der zu erbringenden Dienstleistungen in der wissenschaftlichen Begleitung einzelner Modellvorhaben sowie zur Erarbeitung von transferfähigen Erkenntnissen über die begleiteten Modellvorhaben hinaus.

Produkte

Juli 2025: Gesundheitsförderung, Teilhabe und Arbeit im SGB II. Ein Praxis- und Politikleitfaden für Jobcenter, Kommunen, Gesundheitswirtschaft und Arbeitsmarktpolitik. Zum Download: 10 Seiten

Aufgaben des ism

Das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. koordiniert den Forschungsverbund und ist selbst aktives Gründungsmitglied.

Zu den Maßnahmen zählen:

  • Technische und inhaltliche Organisation von jeweils mehrstündigen fachlichen Austauschtreffen (ca. 3-4 pro Jahr)
  • Unterstützung bei der gemeinsamen Organisation von Fachforen für den thematischen Austausch von begleiteten Modellvorhaben und den sie tragenden Jobcentern
  • Initiierung gemeinsamer Analysen etwa zu Fragen des Erkenntnistransfers aus den Modellvorhaben

Reichweite / Projektpartner

Stand März 2025: 19 wissenschaftlich begleitete Modellvorhaben aus dem Bundesprogramm rehapro sowie weiterer thematisch ähnlicher Projekte und Programme.

Vier Fachforen „Zukunft der Jobcenter“ 2022 - 2025

Der Forschungsverbund rehapro, von ism mitgegründet, hat im Juni 2022 erstmalig ein Fachforum „Zukunft der Jobcenter“ in Hamburg durchgeführt. Ziel der Fachforen ist es, aus den laufenden Modellprojekten des Bundesprogramms rehapro frühzeitig gelingende Faktoren zu identifizieren, die unterstützen, die Arbeit von Jobcentern so weiter zu entwickeln, dass die Teilhabe (an Gesellschaft und Arbeitsmarkt) von Menschen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen im Leistungsbezug des SGB II tatsächlich gut unterstützt wird. Mit unseren Fachforen etablieren wir einen überschaubaren und „geschützten“ Rahmen, in dem sich Leitungskräfte aus Jobcentern und Projektleitungen offen und vorbehaltlos zu Themen rund um die Modellvorhaben rehapro austauschen, gegenseitig befruchten und diese gemeinsam weiter entwickeln können.

  • Das erste Fachforum nutzten die begleiteten Modellvorhaben, die Projektansätze allen anderen vorzustellen, um anschließend zu den Themen Zusteuerung, Empowerment der Motivation von Teilnehmenden sowie deren Coaching, Datenschutz, Netzwerkarbeit, Übergang in Praktika und Arbeit sowie Zukunft der Jobcenter angeregt zu diskutieren.
  • Das zweite Fachforum „Jobcenter der Zukunft“ II: rehapro-Modellvorhaben in Bewegung: Wege zum Transfer – Erkenntnisse für Jobcenter im März 2023 ebenfalls in Hamburg arbeitete zu den Themen „Kooperative Entwicklungsplanung und individuelle Begleitung“, „Netzwerkarbeit und systematische Kooperation“, „Verankerung von Gesundheitsförderung in Jobcentern“. Erstmals tauschten sich Geschäftsführende und Leitungskräfte aus den beteiligten Jobcentern in einer eigenen Arbeitsgruppe zu übergreifenden Themen der Umsetzung des Bürgergeldgesetzes, der SGB II-Budgets und der Digitalisierung aus.
  • Das dritte Fachforum „Jobcenter im Praxistransfer“ im Januar 2024 in Berlin präsentierte erste Ergebnisse anhand von Praxisansätzen entlang der beiden Themenfelder „Eine veränderte Kultur im Umgang mit Teilnehmenden und Unternehmen praktizieren“, „Setting für wirksame Stabilisierung, Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Integration“ und stellte einen ersten Verstetigungsansatz vor. Mit eingeladen waren Fachreferate aus dem BMAS, die Kontaktstelle rehapro der Bundesagentur für Arbeit sowie die Bundesevaluation. Anwesend waren neben vielen Projektleitungen und -beteiligten auch Leitungskräfte und Geschäftsführungen aus beteiligten Jobcentern. Als Ergebnis entstand das kurze Papier „Zentrale Ergebnisse und Handlungserfordernisse“ (hier herunterladen)
  • Das vierte Fachforum „Jobcenter der Zukunft IV: Gestaltung erfolgreicher Ansätze mit schmalen Kassen“ im Juni 2025 in Kassel stand ganz im Zeichen der versuchten, der beginnenden, in Ansätzen gelingenden oder noch längerfristig zu erreichenden Verstetigung. Zwei Inputs zu den aktuellen arbeitsmarktpolitischen Gestaltungsbedingungen sowie zum Ergebnis einer Studie über gelingende Arbeitsmarktintegration gesundheitliche Beeinträchtigter aus Sicht der Medizinforschung rahmten den Austausch und die gemeinsamen Arbeitsphasen.


Der Forschungsverbund hat die Fachforen dokumentiert und stellt die Materialien der Projekte über eine eigene nicht öffentliche Webseite zur Verfügung. Darüber hinaus entstanden inhaltliche Beiträge zu wirksamen Vorgehensweisen sowie ein Praxis- und Politikpapier. Folgende Links führen zu den Webseiten:

https://www.ita-kl.de/aktuelles/rehapro-fachforum-i/

www.ita-kl.de/aktuelles/rehapro-fachforum-ii/

https://www.ita-kl.de/aktuelles/rehapro-fachforum-iii/

https://www.ita-kl.de/aktuelles/rehapro-fachforum-iv/