Laufzeit
2025 - 2027
Beauftragt durch
Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz
Projektbeschrebung
Das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz setzt seit Ende 2024 das Startchancen-Programm um. Mit dem Programm haben sich Bund und Länder erstmals auf Bildungsinvestitionen geeinigt, die insbesondere benachteiligten Schüler*innen zugutekommen sollen. Es ist mit einer Laufzeit bis 2034 langfristig angelegt und adressiert in Rheinland-Pfalz 200 Schulen in sozioökonomisch besonders belasteten Sozialräumen. Es zielt darauf ab, die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems zu verbessern, Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu erhöhen und den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzubrechen.
Ein zentraler Bestandteil, um die Programmziele zu erreichen, betrifft den Aufbau und die Entwicklung kommunaler Netzwerke, die der Anbindung der Startchancenschulen in den Sozialraum dienen. Neben den primär verantwortlichen Schulträgern umfassen die Netzwerke weitere kommunale Bereiche (insbesondere die Jugendhilfe, aber auch Bildungskoordination, Jugendberufsagenturen, Bau- oder Gesundheitsamt) sowie Träger und Anbieter offener Bildungs- und Beratungsangebote, Vereine, zivilgesellschaftliche Initiativen. Kompetenzen und Angebote dieser Akteure sollen stärker an Schule angebunden und im Rahmen eines breit angelegten Schulentwicklungsprozesses mit dem schulischen Bildungsangebot verzahnt werden.
Der Entwicklungsprozess kommunaler Netzwerke setzt auf verschiedenen Ebenen an, verbindet Institutionen und Akteure verschiedener Herkünfte und Professionen die sowohl an den Schulen als auch im Unterstützungssystem und im erweiterten Sozialraum verortet sind. Adressat*innen des Begleitangebotes sind lokal verantwortliche Personen auf strategischer und operativer Ebene - innerhalb der Kommunalverwaltung, vor allem in Schulämtern, dem Jugendamt oder im Rahmen von koordinierenden Rollen im Bereich Bildung, Jugendberufsagentur, Ganztag, Gesundheit sowie an Schulen.
Inhalte und Umsetzung
Ziel der Projektbegleitung ist es, gemeinsam mit Schulen und kommunal verantwortlichen öffentlichen und privaten Akteuren Kooperationsstrukturen auf- bzw. auszubauen, die eine gemeinschaftliche Übernahme von Verantwortung für das Erreichen der Programmziele ermöglichen. Es sollen Rahmenbedingungen geschaffen, ausgebaut und abgesichert werden, die jungen Menschen Zugang zu Bildung ermöglichen und zwar insbesondere dann, wenn dieser Zugang durch herkunftsspezifische Eigenschaften erschwert ist. Alle Maßnahmen sollten ansetzen an lokal vorhandene Bedarfs- und Angebotssituationen, sowie Fachdiskurse und Entwicklungspfade. Sie bilden wichtige Ausgangspunkte und werden berücksichtigt bzw. eingebunden und/ oder bedarfsorientiert erweitert.
Eine Begleitung ist für bis zu zehn Netzwerke vorgesehen. Sie wird flankiert durch die Moderation von Austauschformaten, die nur Schulträger betreffen und die themenspezifisch ausgerichtet sind.
Die Netzwerkarbeit stellt einen durchaus aufwändig zu begleitenden Prozess dar der je nach lokaler Situation einer intensiven Aufbauarbeit bedarf. Leistungen im Rahmen des Netzwerkauf- und ausbaus sind u.a. Eingangsanalysen zur lokalen Vernetzung und Gremienstruktur, Expertiseninterviews und bilaterale Absprachen mit relevanten Stakeholdern, die Identifikation und Einbindung von Multiplikator*innen, Transparenzworkshops zur Angebotssituation, die Entwicklung einer gemeinsamen Zielvision, regelmäßige Vernetzungstreffen zur Umsetzung, Reflektion und Weiterentwicklung von Zielen und Vision.
Alle Maßnahmen werden durch eine kontinuierliche Prozessdokumentation festgehalten (Input, Output und Outcome) und für weitere Evaluations-, Transfer- und Kommunikationsmaßnahmen aufbereitet. Die Umsetzung erfolgt in Kohärenz mit der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation des Gesamtprogramms auf Bundesebene.
Reichweite / Projektpartner
Neben den genannten, zu adressierenden kommunalen Akteuren sind die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und das Pädagogische Landesinstitut (PL) als weitere unmittelbare Adressaten und Stakeholder des Programms zu nennen. Fachlich beteiligte Institute und Stiftungen (u.a. Wübben Stiftung, Montag-Stiftung, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung), Verbände und Kammern (z.B. Städte- und Landkreistag, HWK, IHK usf.) und Institutionen z.B. die Regionalagentur für Bildungskoordination RLP-Saarland (REAB) sind neben dem Auftrag gebenden Ministerium für Bildung (BM), dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKJ) und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Demografie (MASTD) relevante Stakeholder und Multiplikatoren.