Fachberatung für Arbeit und Gesundheit

Die Maßnahme ‚Fachberatung für Arbeit und Gesundheit’ (Fachberatung) ist ein niedrig schwelliges Angebot der Zug um Zug Beratung und Integration GmbH Köln. Sie entstand 2002 finanziert aus Mitteln der Sozialhilfe (Bundessozialhilfegesetz) und ist seitdem beständig weiter entwickelt worden. Ab 2010 ist ism e. V. Mainz mit der Evaluation beauftragt worden, um den Weiterentwicklungsprozess zu unterstützen.


Vordringliches Ziel der Maßnahme ist die Stabilisierung der Teilnehmenden in ihrer persönlichen und sozialen Situation um dadurch die Verbesserung ihrer Beschäftigungsfähigkeit zu erreichen bis hin zur Maßnahme- bzw. Ausbildungsfähigkeit, um die Überführung in den allgemeinen Arbeitsmarkt bzw. eine dokumentierte adäquate Anschlussperspektive einzuleiten.

Die Aufgaben der Fachberatung umfassen:

  • Abklärung der Kompetenzen und Hemmnisse in Bezug auf die Integration in Arbeit und Einleitung angemessener Schritte zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit,
  • Stabilisierung und Verbesserung der regelmäßigen Belastbarkeit zur Vorbereitung auf weiterführende Eingliederungsmaßnahmen,
  • Vermittlung und Anbahnung notwendiger Hilfen zur Stabilisierung der persönlichen, gesundheitlichen und sozialen Situationen,
  • Förderung von sozialen Kompetenzen und von Eigenverantwortung,
  • Steigerung von Handlungs- und Problemlösungskompetenzen für eine selbständige und stabile, gesunde Lebensführung durch z.B. allgemeine und spezielle Gesundheitsberatung, Bewegungskurse, Konflikttraining etc.
  • Erstellen eines interdisziplinären Abschlussberichtes mit einer konkreten Perspektivdarstellung für jede teilnehmende Person, um die gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten für den weiteren Integrationsprozess fruchtbar machen zu können.


Zur Erreichung der Maßnahmeziele wird insbesondere auf vier Strategien gesetzt:

  • Stärkung der Selbstkompetenz der Teilnehmenden durch eine strikte Ressourcenorientierung im Hinblick auf einen nachhaltigen Stabilisierungs- und Veränderungsprozess bei jedem und jeder Einzelnen
  • Erreichen der jungen Teilnehmenden, Orientierung auf den Einzelfall und Handlungsorientierung im Rahmen eines ganzheitlichen Arbeitsansatzes durch Integrationsbegleitung, ergotherapeutisch gestaltete Arbeitsbereiche und integrierte Gesundheitsförderung
  • Einsetzen einer für die Zielgruppe der Maßnahme adäquaten Gesundheitsförderung (angelehnt an das Konzept der Salutogenese nach Antonovski)
  • Vernetztes Arbeiten in einem multiprofessionellen Team.


Die dabei eingesetzten Instrumente umfassen im Einzelfall auch:

  • Praktika in „geschützten“ Bereichen von Zug um Zug Beratung und Integration GmbH sowie in Betrieben des Ersten Arbeitsmarktes
  • Vermittlung in Arbeit und Nachbetreuung nach der Arbeitsaufnahme.


Die Evaluation durch ism e. V. Mainz.

Im Einzelnen tragen die Evaluationsleistungen dazu bei,

  • die Projektstrukturen zu reflektieren und effizienter auszugestalten
  • die Schnittstellen zur ARGE Köln zu verbessern
  • konzeptionelle Entwicklungen zu unterstützen
  • die Berichterstattung über die Maßnahmenergebnisse für die ARGE Köln zu unterstützen.

Die Evaluation erbringt überwiegend formative und zum Endpunkt des Evaluationsauftrags summative Leistungen (Zwischenbericht(e) und Abschlussbericht). Damit liegt der Schwerpunkt auf der gestaltenden und unterstützenden Evaluation. Die formative Evaluation unterstützt vor allem Anlage, Aufbau und Weiterentwicklung der Maßnahmen. Der Zweck der Evaluation liegt hier insbesondere in einer Optimierung der Projektgestaltung; Daten und Ergebnisse sollen die Verantwortlichen und Beteiligten unterstützen, die Projektaktivitäten und ihre Wirkfähigkeit zu optimieren sowie ihre Ressourcen möglichst effektiv und effizient einzusetzen. Die Leistung der summativen Evaluationsberichte ist es, bilanzierende Schlussfolgerungen über die Erfolge und Wirkungen der Projekte darzustellen.

Die zentralen Fragestellungen der Evaluation lauten:

a) In welchem Umfang werden Teilnehmende in Ausbildung und Arbeit vermittelt und inwieweit gelingt es vermittelbare Teilnehmende frühzeitig zu identifizieren und zu vermitteln?
b) Inwieweit trägt die Maßnahme dazu bei, Handlungsbedarfe bei den Teilnehmenden zu identifizieren, welche sind dies und wieweit gelingt es die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen indem Handlungsbedarfe reduziert werden? Darüber hinaus stellt die Evaluation Informationen bereit, die zur organisatorischen Unterstützung einer verbesserten Zielerreichung beitragen können:
c) Wie ist die Maßnahme konzeptionell weiterzuentwickeln, um den Zielen besser gerecht zu werden und ggf. neue oder weitere Bedarfe der Teilnehmenden abzudecken? Welchen weitergehenden Entwicklungsbedarf gibt es?