Das Maßnahmekonzept ‚Aktiv in Schule und Beruf. Beratung, Training, Qualifizierung, Vermittlung für Kölner Familien im SGB-II-Bezug mit schulpflichtigen Kindern ab Klasse 5’ des Trägerverbundes HeRhein (Modellprojekt HeRhein) fokussiert sich auf die Verbesserung der Entwicklungs- und Integrationschancen von Kindern und Erwachsenen in solchen Familienzusammenhängen. Getragen wird das Konzept von einem Verbund von acht arbeitsmarktpolitischen Trägern in Köln, die alle seit vielen Jahren arbeitsmarkt- und jugendhilfepolitisch tätig sind und in verschiedenen Konstellationen auch bereits untereinander kooperiert haben. Das Modellprojekt wird aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der ESF-kofinanzierten Landesförderung finanziert. Das Jobcenter Köln unterstützt das Modellprojekt und begleitet es im Projektbeirat neben dem dort ebenfalls vertretenen Jugendamt, Sozialamt und Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln, der landeseigenen Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung G.I.B. sowie der Regionalagentur selbst.
Die Ziele des Modellprojektes sind über den insgesamt dreijährigen Zeitraum:
- die Erleichterung des Übergangs von der Schule in den Beruf für die Kinder,
- eine Vermittlung in eine mindestens zwölf Monate andauernde berufliche Tätigkeit oder eine abschlussbezogene Qualifizierung für mindestens ein Elternteil
- sowie eine Erweiterung des elterlichen Verständnisses für die eigene Vorbildfunktion.
Das Konzept der Maßnahme umfasst folgende Kernelemente:
- Die Akquise von 100 Bedarfsgemeinschaften im SGB II – Bezug erfolgt aus dem Trägerverbund heraus. Nach einer Neuaufnahme in das Projekt wird der jeweils zuständige Integrationsberater des Jobcenters per standardisierter E-Mail informiert.
- Die Mitarbeit der vom Modellprojekt aktiv eingeworbenen Bedarfsgemeinschaften erfolgt auf freiwilliger Basis. HeRhein setzt bei der Umsetzung auf Methoden des personenbezogenen Case Managements.
- Die Anamnese der Bedarfsgemeinschaften benötigt einen Zeitraum von einem bis zu drei Monaten, im Einzelfall auch länger. Die Familien kommen überwiegend zunächst mit einem konkreten Anliegen. Bei dessen Bearbeitung entwickelt sich eine Vertrauensbasis. Die weitergehenden Problemlagen treten erst nach und nach zutage.
- Die Begleitung und Unterstützung erfolgt wesentlich über Beratungstermine in Räumlichkeiten des Modellprojektes HeRhein oder in der Wohnung der Bedarfsgemeinschaft. Bei Bedarf gehört auch die Begleitung zu Terminen etwa im Jobcenter dazu.
- Soweit weitere Unterstützungsleistungen bereits initiiert und dem Team des Modellprojektes HeRhein durch die Bedarfsgemeinschaften bekannt geworden sind, werden die eingebundenen Personen und Organisationen über die Aktivitäten des Modellprojektes HeRhein informiert und aus dem Modellprojektteam heraus aktiv die Zusammenarbeit gesucht. Dies geschieht gegenüber den Bedarfsgemeinschaften transparent und von diesen beauftragt.
- Die Heranführung an den Arbeitsmarkt erfolgt personenbezogen schrittweise und ist individuell angelegt.
- Bezogen auf schulpflichtige und weitere Kinder werden nach einer Anamnese in Gesprächen mit Eltern und Kindern sowie Wahrnehmungen bei Kontakten mit ihnen in einem zweiten Schritt - je nach vereinbartem Ziel - der Kontakt zur Schule (Lehrpersonal / Schulsozialarbeit) und ggf. weiteren unterstützenden Einrichtungen hergestellt.
- Die Teilnahme am Modellprojekt endet mit einer aktiven Beendigung durch die Bedarfsgemeinschaft oder durch die CaseManager des Modellprojekts selbst.
- Den Mitarbeitenden im Modellprojekt HeRhein kommen in ihrer Arbeit mit den Bedarfsgemeinschaften drei zu unterscheidende Funktionen zu: eine Lotsenfunktion, eine Beratungsfunktion und eine Arbeitsvermittlungsfunktion.
Aufgabe des ism e. V. ist die wissenschaftliche Begleitung durch Moderation von Team-Workshops und die fachliche Unterstützung bei Dokumentation und Projektstrukturierung (z.B. zu den Schnittstellen des Projektes mit Jugendhilfe oder Schulsozialarbeit). Die Teilaufgabe Evaluation umfasst wesentlich die summative Darstellung von Outputs und Outcomes durch Einsatz eines geeigneten Methodenmixes sowie die Unterstützung des Projekttransfers.